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Parque Nacional Nevado Tres Cruces a San Pedro de

Von 0 auf 4‘000

Der Parque Nacional Nevado Tres Cruces in den Anden ist ein weniger populärer Park im Osten von Chile nahe der argentinischen Grenze, und das obwohl sich der höchste Berg von Chile, der Volcán Ojos del Salado mit seinen 6‘893 Metern in unmittelbarer Nähe befindet. Verglichen mit dem argentinischen Aconcagua, dem höchsten Berg Südamerikas, erfreut sich dieser trotz des geringen Höhenunterschieds von nur 70 Metern nur eines geringen Bekanntheitsgrades. Obwohl unser Zeitbudget eigentlich keinen Besuch dieses Nationalparks erlaubt hätte, wussten wir nach der Lektüre von dessen Beschreibung, dass wir diesen “Umweg“ einfach machen mussten. Prioritäten mussten gesetzt werden und wenn es um die Anden ging, waren wir immer schon grosszügig. Nach einer recht einsamen und beschwerlichen Fahrt mit einem Extrakanister Benzin erreichten wir von der Küste aus in ca. vier Stunden den Park. Unterwegs mussten wir mit unserem nicht gerade geländetauglichen Bus einige Sandlöcher überwinden und wir waren froh und auch überrascht, als wir diese problemlos gemeistert hatten.


Wer jetzt glaubt, dass wir auf vielen steilen Haarnadelkurven auf diese Höhe gelangt sind, der irrt. Wir haben den Anstieg selber kaum realisiert. Die Schotterpiste zog sich über zig Kilometer dahin, aber ständig mit einer geringen Neigung. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Stundenkilometern sind wir so von 0 auf 3‘800 Meter hochgedonnert. Merken konnte man die Höhe schon, nämlich am Leistungseinbruch unseres Buses, nicht jedoch des Fahrers ;-). Als wir im Park ankamen, standen wir vor einer der schönsten Landschaften, die wir je gesehen hatten: Die Laguna Santa Rosa mit ihren in der Sonne strahlenden Blautönen, die vielen Flamingos sowie die im Hintergrund majestätisch aufragenden verschneiten drei Nevados boten ein unvergessliches Bild. Der starke Wind, der uns beim Verlassen des Autos entgegenpeitschte, zerstörte die Idylle ein wenig. Gut eingepackt mit Schal und Kappe wanderten wir um den See und genossen diese perfekte Landschaft ohne auch nur einem anderen Menschen zu begegnen. Auf knapp 4‘000 Metern Höhe ohne vorangehende Akklimatisation war das Wandern allerdings schon merklich anstrengend. Erst in der Ranger-Station trafen wir den freiwilligen Hüttenwart Gonzalo, einen sehr netten und gebildeten Mann, ehemaliger Anwalt, langjähriger Guide in der Atacama-Region und zudem ein begeisterter Fan des Österreichischen und Schweizer Skirennsports. Eins war klar: Er kannte sich darin besser aus als wir. Wir verbrachten einen geselligen Abend mit Gonzalo mit Wein und Pasta, bevor wir uns in der klirrenden Kälte in unserem Bus schlafen legten.


Am nächsten Morgen besuchten wir die Salzwüste Salar de Maricunga, die auch wieder tolle Aussichten auf bizarre Landschaften und schöne Salzkristallformationen bot. Unmittelbar vor dieser Wüste erhob sich wie aus dem Nichts ein kleiner Berg, der sehr einladend zum Besteigen aussah, auch wenn er recht steil war. Der spontane Aufstieg in der dünnen Luft lohnte sich auf jeden Fall, die Aussicht von unserem Berg auf die Salzwüste war einfach der Hammer! Nach dieser Tour fuhren wir durch traumhafte trockene Bergkulissen, um noch am selben Tag wieder auf Meeresniveau zu gelangen, ein interessantes Höhenprofil in 48 Stunden. Die sagenhafte Atacama-Wüste stand nun vor uns und wir fuhren auf dem direkten Weg dorthin.


Die nächste Nacht verbrachten wir unter einem sternenklaren Himmel direkt bei der berühmten Mano del Desierto, einer überdimensionierten Steinhand, die mitten im Nirgendwo aus dem Boden ragt. Vor Antofagasta, in Chiles Region II, verliessen wir die Panamericana und steuerten auf Calama zu, einer zwar bekannten, aber weniger schönen Bergbaustadt. Auf dieser Strecke fuhren wir vorbei an grossen Minen und gigantischen Baumaschinen. Die staubigen Strassen der Wüste teilten wir hauptsächlich mit Lastwagen. Nach einer angenehmen Rast in Calama machten wir uns auf den Weg in das 100 Kilometer entfernte San Pedro de Atacama.


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